Wann ein Vorab-Besuch Ihre Corporate-Foto- und Video-Produktion deutlich effizienter macht.
In der Zusammenarbeit mit Unternehmen aus dem industriellen Mittelstand besprechen wir oft das Für und Wider des optional angebotenen Location Scoutings. Location Scouting bedeutet: ein separater Besuch des Ortes für die geplante Foto- oder Videoproduktion, der einige Tage oder Wochen vor dem eigentlichen Shooting stattfindet. Aus meiner praktischen Erfahrung heraus kann ich sagen: Solch ein Besuch ist von unschätzbarem Wert für den Outcome der Produktion.
Ein professionelles Location Scouting vor dem Shootingtag ist oft der Schlüssel zu effizienteren Abläufen, passenderen Ergebnissen und einem entspannteren Produktionstag für alle Beteiligten. Dabei bleibt es aber natürlich eine Zusatzleistung, auf die in bestimmten Konstellationen verzichtet werden kann.
Hier zeige ich Ihnen konkret, wann und warum sich ein Scouting lohnt – und welche Vorteile Sie daraus ziehen.

Ein Location Scouting hilft dabei, nötige Sicherheitsvorkehrungen für den Drehtag zu planen.

Mitarbeitende als Models. Durch Vorab-Scouting klaren Fahrplan geben.

Setzung gezielter Lichtakzente in der Unternehmensfotografie. Bedarf und Möglichkeit wird im Location Scouting erörtert.

Ist die Anlage in fotobereitem Zustand?

Gezielte Lichtakzente. Welches Equipment muss organisiert werden?
1. Effiziente Planung: Keine Zeit vergeuden, wenn es zählt.
Beim Scouting kann ich die Location im Hinblick auf Licht, Platzverhältnisse, Stromversorgung und die generellen Gegebenheiten analysieren. So lässt sich im Vorfeld klären:
- Wie viel Zeit ist für welches Motiv realistisch einzuplanen? Benötigen wir weitere Locations weil die möglichen Perspektiven an einem Ort stark begrenzt sind?
- Welche Räume oder Produktionsbereiche liefern überhaupt die gewünschte Bildwirkung – und welche nicht?
- Wo wird zusätzliches Licht benötigt? Ist genügend Platz für Lichtreflektoren? Wie lang müssen die Kabeltrommeln am Produktionstag sein?
- Welche Räume oder Produktionsbereiche liefern überhaupt die gewünschte Bildwirkung – und welche nicht?
- Wo wird zusätzliches Licht benötigt? Ist genügend Platz für Lichtreflektoren? Wie lang müssen die Kabeltrommeln am Produktionstag sein?
Beispiel aus der Praxis: Zwei ähnliche Gasregelanlagen standen zur Auswahl. Die Entscheidung fiel auf diejenige mit klareren Vorder- und Hintergrundebenen, besseren Perspektiven und mehr Bewegungsfreiheit für variierte Bildergebnisse. Das Ergebnis: Einsparung eines ganzen Blocks am Shootingtag, stärkere Bildaussagen und ein effizienterer Shootingablauf.

Im Location Scouting fällt auf welche Motive machbar sind und welche Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen.
2. Klare Vorbereitung: Was muss weg, was soll bleiben?
Oft sind es kleine Dinge, die später große Auswirkungen haben: Sichtbare Etiketten mit Endkundennamen, geheimhaltungsrelevante Technologien, unaufgeräumte Bereiche – all das lässt sich beim Scouting identifizieren und gezielt vorbereiten. Ich gebe Hinweise, was noch entfernt oder bewusst ins Bild integriert werden sollte.
Auch landschaftliche oder architektonische Aspekte lassen sich frühzeitig einbeziehen.
Praxisbeispiel: Soll der Außenbereich in Linie mit dem nachhaltigen Unternehmensimage wild und lebendig wirken? Dann bitte das Gras nicht mähen, Blüten und Grasbüsche gezielt ins Bild einbinden. Soll der Unternehmenssitz clean und industriel erscheinen? Dann bitte das Gras mähen.

Foto- und Film-Locations in der Landschaft identifizieren? Im Scouting mit guter Vorbereitung kein Problem. Mit Models und Crew am Dehtag selbst ... unvorstellbar.
3. Optimale Bildsprache: Ort & Marke ins Gleichgewicht bringen
Ein Scout, das kann der Fotograf/Videograf selbst oder ein:e spezialisierte:r Dienstleister:in sein, hilft dabei, Locations zu finden, die zur Markenidentität, zum geplanten Moodboard und zur Tonalität der Kampagne passen. Farbe, Licht, Texturen und Architektur werden auf die beabsichtigte Bildaussage abgestimmt. Das schafft nicht nur visuelle Konsistenz, sondern führt auch zu einer viel höheren Trefferquote an Bildern, die Sie 1:1 so in Ihrer Unternehmenskommunikation einsetzen können.
Praxisbeispiel: Ich erinnere mich an ein Location Scouting, bei dem ich - gebrieft durch die beteiligte Werbeagentur - verschiedene Wirtschaftswege im Norddeutschen Marschland nach der perfekten Kombination von Windrädern, Schilf, Wassergräben und Sonnenstand absuchte. Gut vorbereitet mit Google Maps eine lösbare Aufgabe. Mit Models und Produktionscrew im Schlepptau - undenkbar. In diesem Falle würde ich sagen, dass das Location Scouting kein Add-On, sondern eine Grundvoraussetzung für das Gelingen der Produktion war.
4. Direkter Draht: Verantwortliche kennenlernen & Teamführung verbessern
Gerade wenn Mitarbeitende als Fotomodelle eingebunden sind, ist es hilfreich, beim Scouting bereits die verantwortlichen Personen vor Ort kennenzulernen. Dadurch kann ich am Shootingtag gezielter und entspannter anleiten.
Praxisbeispiel: Mitarbeitende, vor allem wenn sie sich nicht super wohl vor der Kamera fühlen, sind oft dankbar wenn sie am Beginn des Shooting bereits einen klaren Fahrplan für den bevorstehenden Tag bekommen und erfahren wie lange und wo sie eingeplant sind.
5. Risiken minimieren – Abläufe optimieren
Scouting hilft, mögliche Stolpersteine frühzeitig zu erkennen:
- Lärmquellen in Produktionshallen
- Sicherheitsaspekte, bereitzuhaltende PSA oder zu installierende Schutzvorrichtungen
- Zugänge für Fahrzeuge und Equipment
- fehlende Genehmigungen oder Lizenzfragen
Zudem lassen sich bei Bedarf Backup-Locations identifizieren, falls sich eine ursprünglich geplante Fläche als ungeeignet erweist oder wetterbedingt kurzfristig nicht nutzbar ist.
6. Und wenn kein Scouting möglich ist?
Natürlich kann ein Scouting auch durch eine strukturierte Checkliste und den Austausch von Handyfotos im Vorfeld teilweise ersetzt werden – auch das ist gängige Praxis. Manchmal ist der Auftrag auch überschaubar oder er lebt von der Reportage der vorgefundenen Situation. Aber: Die Intuition des Foto/Videografen und räumliche Einschätzung vor Ort mit komfortablem Vorlauf zur Produktion lässt sich durch keine Liste und kein Bild vollständig ersetzen. Gerade bei engen Timelines, komplexen Motiven oder sensiblen Bereichen ist der direkte Eindruck entscheidend.
Im übrigen kann auch eine kombinierte Lösung, die Vorab-Locationsuche durch Ihre Mitarbeitenden und die zeiteffiziente finale Begutachtung durch mich, die optimale Lösung sein. Auch das ist bewährte Praxis.
Mein Fazit:
Ein gutes Location Scouting ist weit mehr als ein organisatorischer Luxus. Es ist eine Investition in die Qualität, Sicherheit und Effizienz Ihrer Corporate-Produktion. In vielen Fällen spart es nicht nur Zeit am Drehtag, sondern sorgt auch für aussagekräftigere Bilder und entspanntere Abläufe – für Ihr Team ebenso wie für meins.
Wenn Sie sich unsicher sind, ob ein Scouting in Ihrem Fall sinnvoll ist, sprechen Sie mich gern an. Ich berate transparent, was nötig – und was überflüssig – ist.
Philipp Eigner | Fotoproduktionen für die Industrie
Telefon: +49 176 97832742

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Titelbild: © Richard Lerchl