Um der ernsten Situation gerecht zu werden, wurden wenige langsame Schnitte, eine klassische Hintergrundmusik und ein grünlich, dunkles Colorgrading eingesetzt. Nach anfänglicher Etablierung der Bibliothek, die im starken Kontrast zum Bildungsverbot für Frauen durch die Taliban steht, sehen wir eine kraftvolle Performance von Sadaf Zahedi. Der Fluchtpunkt der Bücherregale zieht das Publikum förmlich ins Bild hinein. Wir kleben an Sadafs Lippen und nehmen jedes einzelne Wort auf, während Sie über die 30 neu eingeführten Verbote spricht. Im zweiten Teil des Videos verstärkt ein dynamischer Zoom auf Sadaf die Dramatik. Immer enger schnürt sich die Schlinge, immer dramatischer wird die Musik, immer klarer wird wie ausweglos die beschriebene Situation wird. Zum Finale der Musik wird die Dramatik aufgelöst indem das Motiv des in die Ferne Blickens verwendet wird. Je nach Interpretation kann das als Hoffnung und Verzweiflung verstanden werden. Zwei Gefühle, die angesichts des Beschriebenen beide ihre Berechtigung haben.
Videocredits:
Text & Performance: Sadaf Zahedi
Film: Philipp Eigner
Musik: Gavin Luke / Finding Melody / epidemicsound.com
Über Sadaf Zahedi:
"Als angehende Schriftstellerin und Preisträgerin der Erik Neutsch Stiftung erhebt Sadaf ihre Stimme für ihre Heimat Afghanistan. Sie schreibt autobiographische Erzählungen und Texte, um auf die humanitäre Lage in Afghanistan aufmerksam zu machen. [...]
Als Tochter eines Mudschahidin Kämpfers kennt sie den Freiheitskampf aus erster Hand. Jetzt nutzt Sadaf in Deutschland die Möglichkeit mit ihrer Lyrik, dafür zu sorgen, dass Afghanistan nicht in Vergessenheit gerät.
Ihr Ziel ist es Frauen und Mädchen in Afghanistan Bildung und Sicherheit zu gewähren.
Mit ihrem Pilot Projekt „Bildung ohne Bücher“ soll um die 2000 Kindern in Afghanistan Bildung ermöglicht werden. Dafür fliegt Sadaf nächstes Jahr nach Afghanistan, um das Projekt persönlich vor Ort einzuführen." [entnommen aus Post von @unwomengermany] Über UN Women Deutschland:
"UN Women Deutschland eines von dreizehn Komitees von UN Women weltweit. Die Nationalkomitees sind unabhängige und gemeinnützige Nichtregierungsorganisationen, die UN Women auf nationaler Ebene unterstützen: durch Fundraising, Lobbyarbeit und Öffentlichkeitsarbeit. Das Ziel ist es, dass Regierungen und der private Sektor – einschließlich Einzelpersonen, Unternehmen und Stiftungen – sich stärker für Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter engagieren." [entnommen aus Webseite UN Women Deutschland] Das Video wurde durch UN Women Deutschland in deren grafischen Rahmen intergiert und hier veröffentlicht. Über Philipp Eigner Media Production:
Philipp Eigner, der selbst schon zu feministischen Themen publiziert hat, hat viele Jahre als Ingenieur gearbeitet und ist in den letzten Jahren hauptberuflich in die Fotografie und das Filmemachen umgeschwenkt, die er schon sein ganzes Leben lang leidenschaftlich betreibt. Aus Bremen heraus arbeitet er für Industrie- & Architekturunternehmen sowie an freien Dokumentationsfilmprojekten.
Bremen, 22.08.2023